Dämpfer kassiert – 9 : 5 auswärts verloren!
Wie schon geahnt, mit der jungen Garde von Graupa begegnete uns im dritten Punktspiel auswärts die erste echte Bewährungsprobe – und wir haben sie gründlich vergeigt. Das Spiel stand von Anfang an unter keinem guten Stern und endete mit einer deutlichen Niederlage, wenngleich die gefühlt zu hoch ausfiel. Aber der Reihe nach und in der üblichen Form der Berichterstattung:
Volker, unsere Nummer 1, musste für dieses Spiel ersetzt werden. Das würfelte unsere gewohnte Aufstellungs-Konstellation durcheinander, die sonst einer unserer Trümpfe ist. Als Ersatz konnten wir Cornelius anheuern, der mit Marvin und Richard am üblichen Treff an der Aral-Tankstelle in den SUV des Berichterstatters kletterte. Wie stets in den Jahren zuvor, parkten wir erst im zweiten Anlauf vor der richtigen Halle, nur auf der falschen Seite und mussten daher über den Zaun hechten. Innen drinnen durften wir dann gewahr werden, wie sich unsere Gegner jahrelang bei Heimspielen gefühlt haben mussten, wenn hinten gleich die Wand dräut und ein Ball nicht erreicht wird, weil einem die Steine schmerzlich klarmachen: Hier ist das Ende der Halle. Wenigstens erwiesen sich die Begrenzungen in Graupa nicht obendrein als kalt und feucht.
Die Graupaer mussten ebenso umdisponieren. Veit Steiniger, die Nummer 1 fehlte, Anne Roth war gleichfalls nicht aufgeboten, so dass Timo Schmidt als Spitzenspieler antrat. Die Nummer zwei besetzte die hübsche Noppenspielerin Flora Helena Richter, gefolgt von Eric Fritzsche, der früher bei Post Freital spielte. Peter Thomas sprang als Ersatzspieler und Protokollführer ein. Eigentlich klang das Personal-Tableau nach Waffengleichheit.
Das Einspielen zeigte fix: Wieder einmal konfrontierte uns der Gegner mit Bällen, dessen Sprungverhalten wir nicht gewohnt waren. Der TSP 40CP+++ besaß mit unserem Andro-Ball wenig Gemeinsamkeiten. Desgleichen verblüfften die Tische gelegentlich mit merkwürdigen Effekten. Dem Schreiberling erschien es manchmal so, als hätte sein Schläger ein Luftloch. – Was soll´s!? Das alles erinnert an das Buch: „Die 100 Ausreden beim Tischtennis“. Wir haben grottig gespielt, Angsttischtennis abgeliefert, selten aktiv das Heft in die Hand genommen und, obwohl nach den TT-Live-Punkten favorisiert, zu Recht verloren. Im Einzelnen:
Der Auf-Galopp erbrachte ein 1:1. Marvin und Richard gewannen als Doppel 1 zweimal in der Verlängerung und danach deutlich mit 3:1. Cornelius und der Schreiberling vermochten nicht ansatzweise Paroli zu bieten und wurden von der Noppenspielerin samt dem Ersatzspieler von Graupa gerade zu verdroschen.
Noch während das eine Doppel lief, wurde das erste Einzel aufgerufen. Knut durfte einen Satz lang die erfolgreichen Bälle von Flora aufsammeln, bevor er sich in einem zweiten Satz in der Verlängerung durchmogelte, um dann – von Richard mit den entscheidenden Hinweisen versehen – sicher den Punkt nach Hause zu holen. Marvin musste dagegen mit 9:11 im Fünften den Sieg der gegnerischen Nummer 1 anerkennen, die konsequenter dem eigenen Plan Treue hielt. Beobachter am Rande meinten zudem, einen Zombie von Sportfreund Vogel gesehen zu haben. Dessen Leistungsvermögen aus dem Training blitzte nicht mal ansatzweise in dem Spiel auf.
Das hintere Paarkreuz patzte gleich doppelt. Ordentlich mitspielen konnte Cornelius, um dennoch in knappen Sätzen 1:3 gegen Eric Fritzsche zu verlieren. Als Verlierer des Tages kristallisierte sich frühzeitig Richard heraus. Gegen Peter Thomas ließ er all seine Stärken vermissen, verlor folgerichtig deutlich. Wir mussten mit einem 2:4-Rückstand leben.
Der Chronist verstolperte im Anschluss eine 10:6-Führung im ersten Satz. Timo Schmidt schien das Glück gepachtet zu haben – mit zwei Netzrollern bei 8:8 entnervte er seinen Widerpart im zweiten Durchgang, der zwar mit 1:2 verkürzen konnte, aber im letzten Satz wieder am eigenen Unvermögen samt ein paar Glückstreffern des Gegners scheiterte. Marvin gelang das Re-Break gegen eine charmante Flora Richter mit sehr guten Ansätzen und einem gekonnten Noppenspiel. Am Schluss vermochte er den neuerlichen Fünf-Satz-Krimi für sich zu entscheiden. Richard lächelte dagegen der Tischtennis-Gott heuer überhaupt nicht. Sein Spiel endete mit einer Fünf-Satz-Niederlage, während Cornelius im Duell der Ersatzspieler eine Packung einstecken musste. Das Menetekel leuchtete zwar nicht an der Wand, jedoch verstörte die Bannewitzer ein unerwartet deutliches 3:7 im Spielprotokoll.
Wie so häufig folgte das Hornberger Schießen in den letzten Begegnungen. Die Schlussrunde mündete in ein typisches 2:2, nur anders als gewöhnlich. Der Schreiber versiebte im Fünften eine 10:9-Führung mit 10:12 gegen Eric Fritzsche, den Man-of-the-Day bei Graupa, die aber ein solide agierender Cornelius mit einem 11:9-Sieg im Entscheidungssatz kompensierte. Richard wetteiferte um den Titel „Pechvogel des Tages“ und verlor nach endlich ordentlichem Spiel mit dem gleichen Ergebnis gegen den gegnerischen Spitzenspieler. Nur Marvin erfüllte die Erwartungen und bewies im letzten Spiel, weshalb er unter den Top-Ten der Kreisunion geführt wird.
Was bleibt als Fazit zurück? Den Härtetest gegen Graupa haben wir vollauf versiebt. Das Wie könnte unglücklich genannt werden. Auf dem Niveau spielen halt schon Kleinigkeiten eine gewichtige Rolle. Aber das entspricht nicht der vollen Wahrheit. Wir sind nicht in unsere Kraft gekommen. Letztlich erwiesen sich die Graupaer einfach freier im Kopf und lehrten uns Respekt für einen verdienten Sieg. Eine Niederlage schmerzt, öffnet allerdings der Demut die Tür und gehört zum Sport. Insofern lässt sich dieser Dämpfer positiv einordnen. Wollen wir hoffen, dass wir gegen die Wurgwitzer auf eigenem Terrain wieder sicherer aufschlagen und unsere Lehren ziehen. Glückwunsch jedenfalls an unseren Gegner!
Die Einzel-Ergebnisse: Rittner 1,0 Vogel 2,5, Zöllner 0,5 und Kirchner 1,0.
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